Wer bin Ich?

Eine Fabel handelt von einem Bauern, der ein Vogelei fand. Er brachte es in seinen Hühnerhof und ließ es von einer Glucke ausbrüten. Bald darauf tummelte sich unter den Küken ein etwas seltsamer Vogel. Ein Vogelkenner, der vorbeikam, meinte: "Das ist ja ein Adler. Was macht denn der in deinem Hühnerhof?" - "Ach was", antwortete der Bauer, "das ist ein Huhn wie alle anderen auch. Siehst du nicht, wie es pickt und scharrt?" Nach einer Weile kam der Vogelkenner wieder und sagte dem Bauern, dass es ein Adler sei, doch der glaubte ihm noch immer nicht. Als er ein drittes Mal kam, ging er in den Käfig, nahm den Vogel und trug ihn auf die Spitze eines Berges. Dort warf er ihn in die Luft. Da spürte der Adler den Wind unter seinen Flügeln, bewegte sie und flog der Sonne entgegen.

Wer bin ich wirklich? Bin ich wie ein Huhn? Ein bisschen herumscharren, ab und zu ein Ei legen, sich wichtig tun - und zuletzt ab in den Suppentopf? Ist das alles, geboren werden, zur Schule gehen, Beruf erlernen, Geld verdienen, Familie gründen, sich das Leben ein bisschen schön machen - und dann ab in die Holzkiste? Oder bin ich wie ein Adler, zu Höherem bestimmt, zum Fliegen, zum Blick von oben, zum weiten Horizont, zur Ewigkeit?

Manch einer fühlt sich eingesperrt wie in einem Hühnerhof. Dann packt ihn die Sehnsucht nach Weite, nach neuem Erleben, anderen Dimensionen. Der eine schafft sich ein Motorrad an, düst durch die Lande und fühlt sich frei. Ein anderer stürzt sich an einem Gummiseil in die Tiefe und für einen Moment ist er ein Adler im Sturzflug. Jemand stürzt sich in ein sexuelles Abenteuer, vergisst Position, Ruf, Verantwortung und fliegt im Rausch der Sinne. Das Ergebnis? Mancher fand sich im Hühnerhof wieder.

Müssen wir deshalb den Traum von Höherem aufgeben? Oder ihn nur in der rechten Weise zu verwirklichen suchen? Ich denke, wir müssen uns zuerst klar werden, wofür wir bestimmt sind. Hier bekommt ein Wort des Apostels Paulus eine aktuelle Bedeutung: "Aus Liebe hat uns Gott dazu bestimmt, seine Söhne und Töchter zu werden - durch Jesus Christus und im Blick auf ihn. So war es sein gnädiger Wille." (Epheserbrief  Kap. 1 Vers 5 nach der Guten Nachricht / Bibel). Als Kinder Gottes finden wir unsere wahre Bestimmung - aus der Beziehung zu ihm. Gott nimmt uns durch Christus als seine Kinder an, er adoptiert uns. Das geschieht nicht ohne unsere Einwilligung, es ist ein bewusster Schritt des Glaubens. Wenn wir durch die Annahme Jesu als unseren Herrn und Retter Kinder Gottes geworden sind, eröffnen sich uns neue Perspektiven und Horizonte für dieses Leben und die Ewigkeit. Gott beschenkt uns mit seinen Gaben: Vergebung der Schuld, Befreiung von zerstörerischen Gewohnheiten, Hoffnung auf die Auferstehung zum ewigen Leben und vieles mehr. Dann können wir uns über die Niederungen dieses Lebens erheben.
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