Ehebruch

Wann geschieht Ehebruch?

Nicht durch die Scheidung vor dem Scheidungsrichter wird man zum Ehebrecher/in, sondern der Ehebruch hat vorher stattgefunden, indem einer der beiden Eheleute oder beide durch schwerwiegende Ereignisse die Fortsetzung der Ehebeziehung auf Dauer unmöglich gemacht haben.

Folglich wird nicht die Person zum Ehebrecher/in, die eine Trennung und Scheidung vollzieht, sondern: Wer den Ehebruch vollzogen hat, wurde zum Zeitpunkt des Vollzuges schon zum Ehebrecher/in, denn diese Person hat das Verlobungsversprechen zur Einlösung der Ehe gebrochen und damit das Eheversprechen aufgelöst bzw. zerstört. Der Ehepartner dieses Ehebrechers / dieser Ehebrecherin ist nicht mehr an die Ehe gebunden, weil die Grundlage (das Eheversprechen) gebrochen und damit aufgelöst ist. Dieses Eheversprechen hielt eben ganz realistisch nicht bis zum Zeitpunkt „bis das der Tod uns scheide“.


Wodurch geschieht Ehebruch?

a) biblisch genannte Gründe:
- durch Einbruch einer dritten Person in die Ehe
- wegen Unzucht (griech. = „porneia“) = jede außereheliche einmalige sexuelle Beziehung
- Hurerei: fortgesetzte außereheliche sexuelle Beziehung
- durch sexuellen Umgang eines Partners mit gleichem Geschlecht (Homosexualität) oder Tieren (Sodomie)

b) andere Gründe:
- Wenn dein Mann oder deine Frau dich mehrfach wiederholt schlägt! – Oberflächliche Leute sagen: Egal, da mußt du durch!
- Wenn dein Mann oder deine Frau dich fortwährend mit Psychoterror zerstört.
- Wenn trotz dauerhaftem Bemühen zur ehelichen Einheit die Ehe nicht mehr wiederherzustellen ist ...
=> dann ist der Tod des Ehebundes eingetreten!


Folge: Die Ehe besteht nur noch auf dem Papier.

Ist Ehebruch vergebbar?

Grundsätzlich ist jede Sünde zu vergeben, auch Mord oder Ehebruch.
Vergeben bedeutet aber nicht zeitgleich auch vergessen.


Wenn eine tiefe Verletzung geschehen ist, braucht es auch viel Zeit, um der Heilung Fortschritt zu gewähren.
In dieser Zeit ist die Wunde nicht belastbar.


Außerdem wird ein verletzter Mensch einen Schutzraum brauchen, um sich vor weiteren Verletzungen zu schützen.
Dieser Schutzraum kann eine bestimmte Zeit der örtlichen Trennung bedeuten, um Vertrauen wieder wachsen zu lassen.


Jesus geht davon aus, daß die Ehe durch porneia (griech. = Unzucht) / (=> auch Pornographie) und moicheia (griech. = Ehebruch) zerbrochen werden und definitiv zerstört sein kann. (vergl. Mt.19,1-9) Auch Jesus rechnet offenbar damit, daß die Möglichkeit, eine Ehe zu führen, wirklich nicht mehr gegeben sein kann - eben wegen porneia.


In diesem Falle ist die Scheidung selber kein Zerbrechen der Ehe, weil diese ja schon durch das porneia-Verhalten des Partners zerbrochen ist. Eine Vergebung kann prinzipiell erwartet werden, jedoch eine Versöhnung im Sinn einer - womöglich immer erneuten - Rückkehr in die Ehe dagegen nicht.


Eine Ehefrau muß als Kind Gottes grundsätzlich bereit sein, ihrem Ehemann zu vergeben. Aber dies bedeutet nicht, daß sie deshalb in jedem Fall und fortgesetzt auch bereit sein muß, in die zerbrochene Ehe zurückzukehren und als Ehefrau in eine neue Beziehung zu diesem Mann zu kommen.


Zwischen der Zumutung, unbegrenzt zu vergeben, und der Zumutung, eine Ehe unbegrenzt weiterzuführen, wenn der Partner sie gebrochen hat oder gar immer neu bricht, ist zu unterscheiden.


Grundsätzlich läßt sich kein Fragenkatalog aufstellen, wann man sich scheiden lassen darf und wann nicht.
Jede Situation ist anders und muß anders beraten und entschieden werden.


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